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Sven Talaron, Sabine Becht
Venedig MM-City
Städteführer aus dem Michael Müller Verlag
2. Auflage 2024
348 Seiten, farbig, 176 Fotos, herausnehmbare Karte (1:10.000), 31 Detailkarten
ISBN 978-3-96685-258-6
19,90 EUR (D)
20,50 EUR (A)
29,90 CHF
Venedig - märchenhaft schön, unvergleichlich und immer wieder faszinierend. Der einzigartigen Wasserstadt hat der Michael Müller Verlag einen neuen City-Guide gewidmet - detailreich, hintergründig und voller praktischer Infos. In acht locker arrangierten Spaziergängen führen die Autoren Sabine Becht und Sven Talaron durch das labyrinthische Gassengewirr der sechs Sestieri, der historischen Stadtteile der Serenissima, zu all den Sehenswürdigkeiten von Weltrang und in versteckte, nicht minder sehenswerte Ecken, in urige Bàcari, hippe Bars und herausragende Restaurants, zu prachtvollen Palazzi und auf hohe Kirchtürme mit traumhaftem Blick. In einem extra Kapitel werden auch die Inseln der Lagune auf abwechslungsreichen Entdeckungstouren ausführlich vorgestellt.
Reise-Zitat des Tages
Thursday,
21. November 2024
Thursday,
21. November 2024
Liebst Du Dein Kind,
so schicke es auf Reisen.
so schicke es auf Reisen.
Indisches Sprichwort
Venedig - Reiseziel Italien
Venedig - die Stadt zwischen Himmel und Wasser
Die Lagunenstadt an der oberen Adria ist nicht nur wegen ihrer einzigartigen Lage zum Traumziel ganzer Generationen geworden - jahrhundertelang war sie als Drehscheibe zwischen Orient und Okzident die Schaltzentrale einer streitbaren Seemacht.Venedigs Einfluß reichte bis ins ferne Byzanz und sie war die reichste Stadt der damals bekannten Welt. Als "Serenissima" - die "durchlauchtigste" Majestät an der Adria - birgt sie bis heute wahrhaft königliche Schätze in ihren Mauern.
Im Sommer wie im Winter bevölkern Scharen von Touristen aus aller Welt den Markusplatz. Schon Napoleon bezeichnete die Piazza San Marco als den "schönsten Salon Europas". Um den Platz herum präsentieren sich in unübertroffener architektonischer Vielfalt und Schönheit die faszinierende Basilica de San Marco, der 98 Meter hohe Camapanile, der Renaissance-Bau der Bibliothek Libreria Vecchia und der prachtvolle Dogenpalast aus dem 14. Jahrhundert.
An der Rückfront des Dogenpalastes zogen einst die Verurteilten, so auch ein gewisser Casanova, in die berüchtigten Bleikammern - und zwar seufzend über die Ponte dei Sospieri, die Seufzerbrücke. Über dem ganzen Touristenrummel und die Menschenmassen wacht stolz und kampfeslustig der geflügelte Löwe, das alte Machtsymbol der Venezianer.
Wahrscheinlich trägt man nirgendwo auf der Welt so souverän und selbstverständlich zum Nerzmantel Gummistiefel wie in Venedig. Wenn das Hochwasser, das "aqua alta", über die Gestade schwappt und knöcheltief den Markusplatz überströmt, dann tragen sogar die Kellner in den Cafes unter den Arkaden Gummi bis zum Knie. Hochwasser oder nicht, für viele Besucher ist und bleibt der Markusplatz der schönste Platz der Welt. Vermutlich ist er weltweit wohl auch der einzige Platz, an dem das Füttern von Tauben nicht verboten ist.
Das ganze Gegenteil ist hier der Fall - ohne die Scharen an Tauben hätten die Touristen nur halb so viel Spaß und die Futterverkäufer müßten sich nach anderen Einnahmequellen umsehen, denn ihnen ginge ein gutes Geschäft verloren. Im Laufe der Zeit ist es fast zum Volkssport aller Nationalitäten geworden, sich vor dem Markusdom, dem Campanile oder dem Dogenpalast mit so vielen Tauben wie möglich auf den Armen und auf dem Kopf fotografieren zu lassen.
Ca. 10 Millionen Besucher kommen im Jahr nach Venedig, allein zur Zeit des Karnevals sind es etwa 1 Million. Zum Karneval und im Sommer ist Hochssaison in der Lagunenstadt, dann wälzen sich Scharen von Touristen vom Piazzale Roma über Rialto bis zum Markusplatz und durch die Mercerie, die Haupteinkaufsstraße. Die Gondeln an den Servicestationen legen dann im Minutentakt ab und so mancher genießt eine romantische Gondelfahrt auf dem Canale Grande.
Die Gondeln tragen eine einheitliche schwarze Farbe. Das beruht auf einem Gesetz, das in Jahre 1562 erlassen wurde und mit dem man gegen übertriebenen Luxus vorgehen wollte - es wurde verordnet, dass schwarzes Tuch zur Abdeckung der Pracht verwendet werden mußte. Wer aufs Wasser möchte und dies bedeutend preiswerter als bei einer Gondelfahrt, der erkundet mit einem "vaporetto", das sind die Schiffe der öffentlichen Bootslinien, die Wasserstraßen.
Und davon hat Venedig wahrlich genug - 177 Kanäle könnte man befahren über die ungefähr 400 Brücken führen, von denen die Ponte di Rialto, die Rialtobrücke, sicher die bekannteste ist. Kanäle und Brücken kann man noch in Zahlen fassen, völlig ungezählt sind allerdings die weltlichen und sakralen Meisterwerke der Baukunst und Malerei in dieser Stadt - die Ansammlung von Kunst und Kultur ist in dieser Form wohl einzigartig.
Und das ist es auch, was den Charme der Lagunenstadt ausmacht - das Nebeneinander von bröckelnden Fassaden und Prachtbauten, von einmaligen Kunstschätzen in Kirchen und Palästen und dem überall vorhandenen Touristenkitsch. Breite Geschäftsstraßen mit Luxusgeschäften werden gekreuzt von schmalen Mauerschluchten, die plötzlich und unvermittelt zu kleineren oder größeren Plätzen führen oder durch die man sich im Gewirr der Wege und Brücken verliert - häufig landet man in einer Sackgasse oder steht vor einem Kanal, über den es keine Brücke gibt. Dann bleibt nur umzukehren und sich einen anderen Weg durch dieses herrliche Labyrinth zu suchen. Außerhalb der Saison ist es in Venedig vergleichsweise ruhig - wer das lieber mag, der sollte die kälteren Monate für einen Aufenthalt nutzen. In der Zeit mit weniger Touristen verkürzen sich auch Wartezeiten erheblich. Vor den Museen bilden sich dann keine Schlangen, an denen man anstehen muß, und man hat beispielsweise im Markusdom oder im Dogenpalst genügend Zeit und Muße, um alles in Ruhe zu genießen.
Es lohnt sich auf jeden Fall bei einer Reise nach Venedig auch einmal die Hauptattraktionen und ausgetretenen Wege zu verlassen. Ansonsten können dem Besucher wahre Kleinodien der Architektur und Malerei entgehen und es bleiben unzählige Paläste, Kirchen oder Museen verborgen, die einen Besuch lohnen.