Es ist Urlaub. Nach einer erholsamen Nacht realisiert man beim Erwachen so langsam wo man ist – auf dem Campingplatz im Wohnmobil. Man hat die Augen noch geschlossen, will noch gar nicht aufwachen und träumt lieber noch ein bisschen vom kommenden Urlaubstag – Camping, die Sonne scheint, es ist herrlich warm, nach dem Frühstück geht es an den Strand, baden, das spannende Buch weiter lesen, die Zeit in der warmen Sonne genießen und den Nachbarn dabei zusehen, wie sie eine Schneeballschlacht machen, die Ausrüstung für die Skiwanderung zurecht legen oder für die Weiterfahrt die Schneeketten aufziehen…
Stopp – irgendetwas stimmt hier nicht. Man kuschelt sich noch mehr in die warme Decke, als die richtigen Gedanken die Oberhand gewinnen: Man ist hier nicht im Sommer, diesmal hat man das Wohnmobil für das Wintercamping flott gemacht!
Und genau das wird immer beliebter – Winterurlaub mit dem Caravan oder dem Wohnmobil. Da dies natürlich ein etwas anderes Herangehen und eine andere Vorbereitung verlangt als ein Sommerurlaub auf dem Campingplatz, ist es wichtig, einige grundlegende Dinge zu beachten. Damit diese Art von Urlaub auch wirklich zu einem unbeschwerten Vergnügen wird, haben Experten vom ADAC einige hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Wintercamping gut vorbereiten
Eine Selbstverständlichkeit für jegliche Fahrt im Winter sollte es sein, dass Zugfahrzeug und Anhänger oder das Wohnmobil mit Winterreifen ausgerüstet sind – ob man nun zum Wintercamping fährt oder ganz woanders hin. Dabei ist darauf zu achten, dass die Profiltiefe der Reifen noch mindestens vier bis fünf Millimeter beträgt – ansonsten sind neue Reifen fällig. Ins Gepäck bzw. an Bord vor dem Start in den Urlaub gehören bei Winterfahrten unbedingt Schneeketten, Starthilfekabel und Abschleppseil.
Zur Grundausstattung an Gasflaschen sollte Experten zufolge im Winter auf jeden Fall ein Zweiflaschensystem mit Umschaltautomatik gehören. Damit es bei tiefen Temperaturen nicht zu Problemen mit dem Kraftstofffilter kommt, ist bei Wohnmobilen mit Dieselmotor vor der Abfahrt sicherzustellen, dass Winterdiesel getankt wurde. Das gilt besonders dann, wenn das Fahrzeug lange nicht bewegt worden ist.
Da Kälte durch einfachverglaste Fenster gut ins Fahrzeuginnere kommen kann, gilt es bei Campern mit integriertem Fahrerhaus vorzusorgen und hier mit schweren Trennvorhängen oder Isoliermatten Abhilfe zu schaffen. Bevor es dann wirklich losgeht und die Abfahrt ansteht, sollte die aktuelle Straßen- und Wetterlage auf der Strecke und im anvisierten Urlaubsgebiet noch einmal geprüft werden, besonders auch in Hinsicht auf die zu überwindenden Steigungen.
Im Winter auf dem Campingplatz
Hat man die erste Etappe des Urlaubs gemeistert und ist gut auf dem Campingplatz angekommen, gilt es im Gegensatz zum Sommer auch einige Dinge zu berücksichtigen. Als Stellplatz sollte ein gut vom Schnee freigeräumter Platz gewählt werden. Wenn man sinnvollerweise rückwärts einparkt, kann das Wohnmobil wenn es bei längerem Aufenthalt einschneit leichter herausgezogen werden. Beim fixieren des Fahrzeugs hat es sich bewährt, große Bretter unter die Hubstützen zu legen. Sollte es tauen und der Boden nachgeben, verhindern diese eine Einsinken der Stützen und damit ein eventuelles Kippen des Caravans oder Wohnmobils.
Nachdem das Fahrzeug mit den Hubstützen fixiert ist, ist die Handbremse zu lösen und beim Wohnmobil der Gang einzulegen, damit diese nicht festfrieren kann.
Beim Verlegen von Stromkabeln ist zu bedenken, dass diese, wenn sie über Fahrwege verlegt werden, eventuell beim Schneeräumen erfasst und beschädigt werden können, also möglichst so verlegen, dass dies ausgeschlossen ist. Empfehlenswert ist dem ADAC zufolge auch, Dachkamine mit einer Verlängerung zu versehen, damit sie bei starkem Schneefall nicht zugeschneit werden, und alle Fahrzeugteile, die für die Frischluftzufuhr sorgen, regelmäßig zu überprüfen und vom Schnee zu säubern. Gasanlagen sollten im Winter nur mit einem Gemisch aus Propan und Butan betrieben werden, das dies auch bei Frost gasförmig bleibt.
Wird das Fahrzeug beheizt und alle Wasservorräte befinden sich im Inneren, kann nichts einfrieren. Abwasser sollte, wenn der Tank dafür nicht isoliert oder beheizt unter dem Fahrzeug liegt, durch Öffnen der Ablaufklappe direkt in einen Eimer geleitet werden. So lässt es sich auch in gefrorenem Zustand entsorgen.
Da vor allem nasser Schnee schnell zu einer schweren Last werden kann, sind die Dächer von Wohnmobil, Wohnwagen und Vorzelten bei starkem Schneefall regelmäßig vom Schnee zu befreien. Eine kleine Schicht Pulverschnee sollte man dagegen ruhig liegen lassen, das diese als zusätzliche Isolierung sogar hilfreich ist.
Urlaub mit dem Wohnmobil - So wird Wintercamping ein ganz besonderes Urlaubserlebnis,