Nach der verheerenden Hochwassersituation vom Juni bleiben in Sachsen-Anhalt die Touristen aus. Viele Reisen wurden aus Vorsicht bzw. Unkenntnis nach der Flut storniert. Doch gerade nach diesen Ereignissen sind die touristischen Einrichtungen des Landes auf viele Besucher angewiesen, um erlittene Verlust wieder auszugleichen.
Deshalb wirbt Sachsen-Anhalt jetzt mit einer weiteren bundesweiten Plakataktion um Touristen. Die Kampagne, die am 19. Juli startete, stellt dabei vor allem Städte und Regionen, die besonders stark vom Hochwasser betroffen waren, in den Mittelpunkt. Insgesamt sollen 225 Plakate in 14 deutschen Städten, darunter Berlin, Köln, Düsseldorf und Hannover, unter dem Motto “ Sachsen-Anhalt ist gerade jetzt eine Reise wert“ für das Bundesland werben. Ziel ist es, Reisen in die Altmark, in das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, in die Städte Magdeburg, Halle und Wittenberg und auch in die Weinregion Saale-Unstrut anzuregen.
Weinanbau in der „Toskana des Nordens“
Für Freunde des Saale-Unstrut-Weines, die auch gern einmal hinter die Kulissen des Weinanbaus blicken möchten, bietet sich das erste Wochenende im August für eine Reise ins nördlichste Weinanbeugebiet Deutschlands an. Am 3. und 4. August 2013 kann man in mehr als 30 Weingütern zwischen Würchwitz und Gröst, Freyburg und Jena, Balgstädt, Steigra und Nebra, sowie an der Weinstraße Mansfelder Seen in Höhnstedt entdecken, wie hier die Weine entstehen und was sie so besonders macht. Die Tage der offenen Weinkeller und Weinberge eignen sich hervorragend, um viel Wissenswertes rund um den Wein und die Region zu erfahren, den einen oder anderen Wein zu verkosten und anschließend mit einem edlen Tropfen im Gepäck die Heimreise anzutreten. Einer der Höhepunkte an diesem Wochenende ist die Lichternacht im Herzoglichen Weinberg in Freyburg, die am 3. August um 15 Uhr startet.
Eine gute Gelegenheit, sich von der Qualität der Top-Weine von Saale und Unstrut zu überzeugen, bietet sich bereits am Freitag, den 2. August. Hier findet ab 16 Uhr mit einer Feierstunde und anschließender Verkostung der Sieger-Weine ab 17 Uhr die diesjährige Landesweinprämierung von Sachsen-Anhalt in Naumburg im Ratskeller statt. Bei den beiden Wertungsrunden dazu konnten über 100 Mal Gold, Silber und Bronze für herausragende Weine vergeben werden. Die meisten davon können in der Kreisstadt des Burgenlandkreises unter dem Motto „So schmecken Gewinner“ im Ratskeller probiert werden. Vom Landesverwaltungsamt, vom Burgenlandkreis, vom Weinbotschafter Gunther Emmerlich, von der Volksbank Halle sowie erstmals auch vom Oberbürgermeister Naumburgs werden zudem fünf Ehrenpreise verliehen.
Wer in diesem Jahr die Weinregion um Freyburg besucht, reist in einem Jubiläumsjahr. Genau vor 20 Jahren ist die Weinstraße Saale-Unstrut als erste touristische Straße in Sachsen-Anhalt eröffnet wurden.
Das Winzerstädtchen Freyburg an der Unstrut gilt sowieso fast als Geheimtipp für alle, die Genuss und Kultur miteinander verbinden möchten. Und das nicht nur am zweiten Septemberwochenende, wenn hier das jährliche Winzerfest, das größte Weinfest Mitteldeutschlands, mit der Proklamation der Gebietsweinkönigin von Saale-Unstrut stattfindet. Auch das übrige Jahr hindurch hat Freyburg viel zu bieten und präsentiert sich dem Besucher eingebettet in idyllische Weinberge mit einem breiten Spektrum an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten.
Die Heimat von Rotkäppchen
Das deutschlandweit bekannteste Produkt aus Freyburg dürfte der Sekt sein – die Sektkellerei mit dem einprägsamen Namen „Rotkäppchen“ ist hier zu Hause. Bei einer Besichtigung kann man sich in die Geheimnisse der Sektherstellung einweihen lassen und dabei herausfinden, wie die Perlen ins Sektglas kommen. Bei einer Kellerführung sieht man neben dem imposanten Riesenfass auch die ehrwürdigen Gewölbekeller mit den hölzernen Rüttelpulten und kann gleich vor Ort ein Glas Sekt verkosten. Wem das zu wenig ist, der kann auch an einer unterhaltsamen dreistündigen Verkostung des gesamten Sortimentes teilnehmen. Im Lichthof der Sektkellerei, einem der ältesten Industriehöfe Deutschlands, finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Höhepunkt im Jahr ist dabei das Sektival, welches Kultur- und Musikliebhaber mit außergewöhnlichen Programmen begeistert.
Region ist auf dem Weg zum Welterbe der UNESCO
Seit einiger Zeit gibt es in er Region Ãœberlegungen und Bestrebungen, die inzwischen auch die erste Hürde genommen haben: Man möchte die mittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut in die Liste der Welterbestätten der UNESCO bringen. Dazu hat kürzlich das Landesverwaltungsamt den rund 2000 Seiten starken Antrag geprüft und keine Einwände erhoben. Insgesamt zwölf Fachreferate des Amtes gaben ihre Stellungnahme dazu ab – von keinem einzigen wurden Bedenken angemeldet oder Mängel festgestellt. Die fachliche Stellungnahme zum Welterbe-Managementplan wurde an den Förderverein „Welterbe an Saale und Unstrut“ übergeben. Der Welterbe-Antrag muss der UNESCO bis Anfang 2014 vorliegen, die Entscheidung soll dann ein Jahr später fallen.
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