Fahrten mit dem Fernbus boomen und liegen voll im Trend. Zum Jahresanfang 2013 hatte die Bundesregierung das 70 Jahre alte Fernbusverbot aufgehoben. Seitdem nutzten im vergangenen Jahr ca. neun Millionen Reisende dieses Verkehrsmittel auf Strecken, die ungefähr die Hälfte des Buspassagiere vorher mit der Bahn gefahren sind. Seit der Marktöffnung drängen immer mehr Fernbusanbieter ins Geschäft.
Die größten und bekanntesten Anbieter wie Mein Fernbus, City2City, Flixbus, ADAC Postbus, BerlinLinienBus oder DeinBus mischen mischen im Fernverkehr innerhalb Deutschlands kräftig mit und bauen ihre Netze kontinuierlich weiter aus. Im August sollen als Reiseziele 30 neue Städte dazukommen und Fernbusverbindungen auch über die Landesgrenzen hinaus ausgebaut werden.
Bordservice im Bus spricht Reisende an
Ein wichtiger Grund, warum viele Reisende von der Bahn auf den Bus umgestiegen sind, ist der gute Bordservice. Im Fahrpreis für den Fernbus sind bereits Getränke und Snacks enthalten und der Sitzplatz ist garantiert. Die Busse sind mit Klimaanlage und WC ausgestattet, die Fahrgäste können gratis WLAN und Steckdosen an Bord benutzen.
Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht die Enwtwicklung positiv und betont, dass auch die Ökobilanz eines Fernbusses, sofern dieser ausgelastet ist, so gut ist wie die der Bahn – für manchen auch ein Grund, ein entsprechendes Verkehrsmttel zu wählen.
Fernbusse genießen deutlichen Zulauf
Insgesamt bieten rund 90 Fernbusunternehmen zur Zeit mehr als 5000 Fahrten in der Woche an. Bei dieser Vielfalt ist es für Reisende nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten und für ihre Zwecke das passende Angebot zu finden. Abhilfe wollen hier entsprechende Internetportale schaffen, die sich auf Fernbus-Vergleiche spezialisiert haben wie Busticket.de, Fahrtenfuchs.de, Klickbus.de oder CheckmyBus.de schaffen. Online kann man sich über diverse Reiseparameter wie Preis und Reisedauer informieren und kann checken, wie es sich beispielsweise mit einer Fahrradmitnahme oder den Gepäckgebühren verhält.
Um günstig zu reisen, empfiehlt Stiftung Warentest die Preisvergleichsrechner zu nutzen. Man sollte bei eine Preisvergleich immer mindestens zwei Vergleichsrechner zurate ziehen. In der Mai-Ausgabe von „Finanztest“ stellt Stiftung Warentest heraus, dass Fernbusse vor allem für Reisende interessant sind, die erstens Zeit haben und zweitens möglichst günstig reisen wollen.
Mit Preisvergleich billig durchs Land Fernbus fahren
Um möglichst günstig reisen geht es auch bei einer neuen Generation von Internetportalen, die neben den reinen Busfinderprogrammen zunehmend ihre Dienste anbieten. Auf Busliniensuche.de werden dabei gezielt Angebote von Bahn und Bus verglichen. Goeuro.de oder Verkehrmittelvergleich.de gehen dabei noch einen Schritt weiter und beziehen in die Suche und den Preisvergleich auch noch Mietwagen und Flugzeug mit ein, wobei man die gewünschten Bustickets, Bahntickets oder Flugtickets auch gleich online kaufen kann.
Bei der Reise mit dem Fernbus ist sparen und günstig reisen wirklich drin. Wichtig ist hier wie bei Reisen mit der Bahn, mögichst früh zu buchen und die Reise zu den weniger begehrten Uhrzeiten zu planen- dann sind durchaus Nachlässe bis zu 60 Prozent möglich. Wer sich die richtigen Schnäppchen dabei herauszupickt, kann schon ab acht oder neun Euro quer durchs Land reisen. Hier lohnt es sich, unterschiedliche Zeiten abzufragen und die Preise zu vergleichen.
Bahn-Reisende steigen vermehrt auf preiswerteren Fernbus um
Auch wenn man vom Startpunkt bis zu seinem Reiseziel zwei Busstrecken kombinieren muss, kann man die Fahrt von den Alpen bis zur Küste in Norddeutschland für weniger als 20 Euro bekommen. Dafür ist allerdings etwas mehr Zeit einzuplanen, je nachdem, ob man Busse wechseln muss oder ob die Fahrstrecken abseits der Autobahn liegen. Beispielsweise braucht der Bus auf der einfachen Strecke von Hamburg nach Berlin fastt doppelt so lange wie die Bahn. In diesen Fällen muss man einfach entscheiden, was wichtiger ist – günstig oder schneller ans Ziel zu kommen.
Oft fällt die Entscheidung zwischen Bahn oder Bus aber gar nicht an, denn die Fernbusse bieten oft gezielt Reisemöglichkeiten auf Strecken an, die von der Bahn gar nicht bedient werden. Bei solchen Reisezielen liegt der Vorteil klar auf seiten der Fernbusse. Anders verhält sich bei Strecken, die ähnlch wie die ICE-Strecken der Bahn verlaufen. Wer hier die teuren ICE-Preise vermeiden will und auf den Bus umsteigt, muss damit rechnen, dass die Reise entsprechend länger dauert und damit auch anfälliger für Verspätungen ist.
Zu Verspätungen bei Fernbussen fand die Stiftung Warentest heraus, dass diese mit zwei Stunden und darüber durchaus im Rahmen liegen. Buspassagiere werden mittlerweile von den großen Fernbuslinien wie Flixbus oder Meinfernbus per SMS über Busverspätungen informiert. Bei Flixbus, City2City und BerlinLinienBus kann man sich über aktuelle Verspätungen auch auf deren Internetseiten informieren, bei ADAC Postbus ist dies ebenfalls geplant.
Bei Fahrtstrecken über 250 Kilometern oder bei Busfahrten mit einer regulären Fahrzeit von mehr als drei Stunden, gelten laut Stiftung Warentest gewisse regeln für Verspätungen. Danach stehen den Reisenden bei Verspätungen von mehr als zwei Stunden eine Erstattung des Reisepreises zu, das Busunternehmen muss bereits bei Verspätungen ab 90 Minuten Imbiss und Mahlzeiten anbieten.
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Reisen mit dem Fernbus – günstig durch Deutschland unterwegs ,