Sommer, Sonne, Urlaub – in Familien mit schulpflichtigen Kindern warten meist nicht nur die Kids sehnsüchtig auf den Ferienanfang, auch die Eltern können erst nach Schuljahresende die Koffer packen und in den wohlverdienten Urlaub starten. In Gedanken ist man nach den ersten sechs Monaten des Jahres meist schon lange im Urlaub und die Vorfreude auf die schönsten Wochen im Jahr ist ja auch schon mal was.
Wer in die typischen familienfreundlichen Urlaubsziele für den Sommerurlaub, beispielsweise ans Schwarze Meer oder rund ums Mittelmeer reist, der nimmt meist den Flieger und muß nur maximal bis zum Flughafen selber fahren. Wer dagegen nicht ganz so weit reist oder zumindest auf jeden Fall sein Auto im Urlaub dabei haben möchte, der ist auf eine mehr oder weniger lange Autofahrt angewiesen. Und da können dann schon Jahr für Jahr, egal wie oft man schon mit dem Auto im Urlaub war, die gleichen Gedanken kommen: Hoffentlich klappt alles auf der Autofahrt zum Urlaubsort. Denn egal wo der auch liegt, sei es an der Adriaküste in Kroatien, in der Toskana, an der französischen Atlantikküste oder auch „nur“ an der Ostsee oder Nordsee – eine Autopanne auf der Urlaubsreise kann die Freude schnell trüben.
Mit dem Urlaub an sich ist es so eine Sache – man kann in den Ferien alles wunderbar und zur vollsten Zufriedenheit haben, kann aber auch Pech haben und Pleiten erleben. Eine Autopanne sollte allerdings nicht dazugehören und die läßt sich auch weitestgehend vermeiden, wenn man einige Dinge vor der Urlaubsfahrt berücksichtigt.
Den Urlaub verbringt man meist nicht gleich „um die Ecke“ und so ist die lange Fahrt mit Strecken von mehreren hundert Kilometern und oft vollbeladen bis oben hin eine echte Herausforderung sowohl für den Fahrer als auch für das Fahrzeug. Und das sollte gut darauf vorbereitet werden. Ein Urlaubs-Check in der Werkstatt fördert eventuelle Mängel zutage und diese können fachmännisch behoben werden.
Dabei wird nach dem WOLKE-Prinzip vorgegangen. Es werden Wasser (W), Oel (O), Luft (L), Kühlmittel (K) und die Elektrik (E) überprüft. Bremsen, Beleuchtung, Stoßdämpfer und Reifen werden ebenfalls einer Sichtprüfung unterzogen. Bei wem der Termin für eine planmäßige Inspektion des Autos auf die Zeit kurz nach dem Urlaub fällt, der sollte in Erwägung ziehen, diesen Termin vorzuziehen. Ein Blick in den Inspektionsplan macht also vor der Urlaubsreise Sinn, es spart Zeit und Kosten, wenn man diese Arbeiten nur einmal durchführen läßt. Das gilt auch für eine fällige Hauptuntersuchung des Fahrzeuges.
Einiges läßt sich natürlich vorweg vom Autofahrer selbst prüfen. Den Zustand der Reifen kann man relativ leicht einschätzen: Stimmt der Luftdruck? Ist das Fahrzeug voll besetzt und voll beladen, vertragen die Reifen 0,3 bar mehr als üblich. Gibt es Beschädigungen oder ungleichmäßige Abnutzungen, ist das Profil noch in Ordnung – drei Millimeter gelten als Minimum. Ein kritischer Blick sollte außerdem der Karosserie, der Beleuchtung und den Gummis der Scheibenwischer gelten. Ist dies alles soweit in Ordnung, darf auch ein Blick in den Kofferraum nicht ausbleiben – sind Warndreieck und Warnwesten an Bord, ist der Erste-Hilfe-Kasten noch in Ordnung?
Andere Dinge sollte man aber der Fachkompetenz einer Kfz-Werkstatt überlassen, um unterwegs keine bösen Ãœberraschungen zu erleben. Das Wissen der Mitarbeiter und die technische Ausrüstung einer Fachwerkstatt bieten beste Voraussetzungen, um den Zustand eines Autos zu prüfen und richtig zu bewerten und anschließend auch erforderliche Arbeiten fachgerecht auszuführen. Es fängt schon damit an, dass sich Bremsen, Stoßdämpfer, Reifen und Auspuffanlage am besten auf einer Hebebühne checken lassen. Im Sommer ist es auch hierzulande oft sehr warm, in südlichen Ländern sowieso – da sollte die Klimaanlage nicht schlappmachen. Diese läßt sich in der Werkstatt nur mit einem entsprechenden Gerät prüfen, reinigen und füllen.
Wichtig ist dabei, den Termin in der Werkstatt nicht auf die letzte Minute vor dem Urlaub zu verlegen. Sollten beim Urlaubs-Check Mängel am Fahrzeug sichtbar werden, so muß noch genügend Zeit bis zur Urlaubsfahrt vorhanden sein, um in der Werkstatt einen Termin für dringende Reparatur- und Wartungsarbeiten zu bekommen. Außerdem kann es sein, das benötigte Ersatzteile nicht sofort da sind und erst bestellt werden müssen.
Auch wenn beim Urlaubs-Check nichts zu beanstanden war oder gefundene Mängel fachmännisch behoben wurden, ist dies immer nur eine Momentaufnahme und keine Garantie dafür, dass während der Reise alles glatt geht. Bei sehr langen Fahrten, vor allem dann, wenn es an die Rückreise geht, sollten Autofahrer an einer Tankstelle den WOLKE-Test machen – man möchte ja auch ohne Panne wieder nach Hause kommen. Und wer weiß, vielleicht hat sich ja im Urlaub ein Marder im Auto wohlgefühlt…
Einige Werkzeuge und Ersatzteile gehören ebenfalls ins Reisegpäck und man sollte aus eventuellen Platzgründen nicht darauf verzichten, diese mitzuführen. Das ist einmal Werkzeug, welches das Auto von Hause aus mitführt und zum anderen Ersatzteile, die man als Nichtfachmann auch verbauen kann, ohne dabei die Verkehrssicherheit zu gefährden. Dazu gehören neben Ersatzglühlampen, Starterkabel und Wagenheber auch ein Liter passendes Motoröl.
Wer sich dann noch vor Reiseantritt informiert, welche Verkehrs- und Mitführvorschriften im Urlaubs- und Transitland gelten und wo sich an der Strecke und im Urlaubsgebiet Servicestationen für die eigene Automarke befinden, hat eigentlich alles getan, um so gut es geht vorzubeugen.
Und wenn dann doch etwas dazwischenkommt und man kann die Fahrt nicht ohne weiteres fortsetzen, hat man als ADAC-Mitglied zumindest den Vorteil, dass meist schnell und unkompliziert geholfen wird.
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Mit dem Auto vor der Reise zum Urlaubs-Check,