Das Wahrzeichen der Stadt erhebt sich westlich von Querfurt über das Quernetal. Als ehemalige Dynastieburg der Edlen Herren von Querfurt ist sie ein bedeutender Bestandteil der Straße der Romanik und ist an dieser Tourismusroute zugleich die älteste und größte Burg – sie übertrifft die Größe der bekannten Wartburg um das Siebenfache. Die Straße der Romanik gehört mit der Weinstraße Saale-Unstrut zu den beiden bedeutendsten Ferienstraßen in Sachsen-Anhalt.
Das Bild der Querfurter Burg wird bestimmt von drei mächtigen Bergfrieden: dem Marterturm, dem Pariser Turm und dem Dicken Heinrich, umgeben von doppelten Ringmauern, Kanonenbastionen und über zehn Meter starken Mauern an der Westtoranlage. Im Zentrum der Burganlage liegt die romantische Burgkirche mit einer wertvollen Grabtumba, die aus dem 14. Jahrhundert stammt.
Um auch die versteckten Geheimnisse der Burg zu entdecken, amüsante Geschichten und Mysterien zu erfahren, lohnt sich eine Reise in die Vergangenheit – bei einer Burgführung bringt Ihnen ein historisch gewandetes Burgfräulein all dies näher und entführt sie unterhaltsam in die Geschichte. Für die ca. einstündige Führung ist eine Anmeldung erforderlich – Tel. 034771 – 52190, der Termin ist frei vereinbar.
Die mittelalterliche Bausubstanz konnte trotz wechselnder Besitzer und heftiger Belagerungen und Beschießungen im Dreißigjährigen Krieg weitgehend bewahrt und erhalten werden, was der Burg heutzutage zu neuem Ruhm verhilft. Internationale Filmproduktionen haben die Anlage als Filmkulisse entdeckt und inzwischen wurde mancher Streifen hier gedreht, wie beispielsweise „1 ½ Ritter“, „Die Päpstin“ oder „Jorinde und Joringel“.
Einen stimmungsvollen Rahmen bietet die Burg ebenso für Konzerte, Festlichkeiten, Empfänge, Tagungen oder standesamtliche und kirchliche Trauungen. Für private und geschäftliche Anlässe können bestimmte Räumlichkeiten gemietet werden und zur Ergänzung kann man auf ein attraktives Angebot an kulinarischen und kulturellen Umrahmungen zurückgreifen.
Besonderer Besuchermagnet und wohl bekannteste Veranstaltung in den altehrwürdigen Mauern ist das
BurgfestÂ
Am dritten Wochenende im Juni kann man sich jedes Jahr in Querfurt auf eine Zeitreise begeben. Wer dann die Burg besucht, fühlt sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt – nämlich ins tiefste Mittelalter und findet sich plötzlich mitten unter tapferen Rittern, edlen Burgfräuleins, Handwerkern, Musikanten und Gauklern wieder. Ritterspiele, Schaukämpfe und buntes Markttreiben sorgen für beste Unterhaltung. Das Burgfest in Querfurt ist weit über die Region hinaus bekannt und zieht Besucher aus nah und fern scharenweise an – es ist schließlich das bedeutendste Mittelalterfest in Mitteldeutschland. Nach einem Rundgang über die Burg kann man sich mit allerlei mittelalterlichen Speisen stärken und dazu Met, Bier oder Wein genießen.
Weihnachtsmarkt auf der BurgÂ
Zum Jahresausklang zeigt sich die Burganlage festlich und erstrahlt weihnachtlich geschmückt im Lichterglanz. Kurz vor Weihnachten kann man beim „Weihnachtszauber auf der Burg“ traditionelle Handarbeitstechniken bewundern, sich von Musik und Märchenaufführungen verzaubern lassen und weihnachtliche Köstlichkeiten und Glühwein genießen – die perfekte Einstimmung aufs Fest! Die Krönung des Ganzen ist dann nur noch, wenn Schnee die Burg mit einem weißen Kleid überzieht…
Fest etabliert haben sich in den letzten Jahren auch Veranstaltungen wie die Hochzeitsmesse, die „Burgnacht der Frauen“ am 8. März, zu Ostern ein Gospelkonzert mit Osterfeuer und die „Herbstklänge„. Ganzjährig ist auf der Burg wieder Leben eingezogen seit die Musikschule dort ihr Domizil aufgeschlagen hat.
Die Burgtöpferei (Tel. 034771 – 170065) im alten Brauhaus bietet neben dem Verkauf von Töpferwaren und verschiedenen Ausstellungen auch Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse zum Erlernen des Töpferhandwerks. Im alten Eselsstall ist eine historische Kostümwerkstatt untergebracht. Hier werden die Kostüme der Burgführer, aber auch teilweise die Kostüme für die Filmproduktionen auf der Burg geschneidert. Führungen durch die Scheiderei sind nach telefonischer Vereinbarung unter 170 – 5783 939 möglich.
Das BurgmuseumÂ
Seite den 1950er Jahren befindet sich das Burgmuseum im ehemaligen Kornhaus der Burg. Nach der Gründung als Querfurter Museum war es 1911 zuerst im Fürstenhaus untergebracht, wurde dann 1912 in die Querfurter Altstadt in das Hotel Goldener Stern verlegt und kam 1933 auf die Burg zurück, damals in die Nordostbastion. Die Ausstellungen informieren über die Ur- und Frühgeschichte der Region, die Baugeschichte der Burg Querfurt und auch über Leben und Werk des Afrikaforschers Hans Schomburgk  und des Dichters Johannes Schlaf. Einer der drei Burgtürme, der Pariser Turm, ist über das Museum zugänglich und bietet eine fantastische Aussicht über die Burg, die Stadt Querfurt und das Umland. Im Museumsshop erhält man neben Souvenirs auch aktuelle Publikationen und Informationsmaterial.
Ein weiteres Museum befindet sich südwestlich der Burganlage in der Alten Burgschäferei, die 1498 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Bauernmuseum informiert mit einem Wohnhaus, einer Schmiedewerkstatt, einer Sattlerei und Stellmacherei über Leben und Arbeiten auf dem Land, Tierhaltung und Hausschlachtung in vergangenen Zeiten und zeigt auch landwirtschaftliche Großmaschinen.
Die Burg ist von April bis Oktober – Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr und von November bis März – Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr geöffnet, in der Wintersaison ist das Bauernmuseum geschlossen.
Weitere Informationen unter Tel. 034771 – 52190 oder unter www.burg-querfurt.de
Burg Querfurt – Siebenmal so groß wie die Wartburg,