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Reisen zu Ostern – Reisen zu traditionellen Osterbräuchen



Man erwartet schönes frühlingshaftes Wetter und die Kinder haben Schulferien – Ostern ist eine beliebte Reisezeit und die erste große Reisewelle des Jahres rollt in beliebte Urlaubsgebiete, hauptsächlich in Richtung der warmen Regionen im Süden. Ganz vorn dabei sind Reiseziele wie die Balearen oder die Kanaren, der Süden Italiens, Malta, Tunesien oder die Türkei. Die Urlaubssaison in Griechenland und auf den Inseln in der Ägäis beginnt so langsam mit den Osterferien. Das große Osterreiseziel besonders für Christen ist natürlich Rom und der Vatikan. Für Urlauber, die die Osterfeiertage dazu nutzen wollen, weit in die Welt hinaus zu reisen, sind vor allem die Karibik, aber auch Florida oder Asien sehr beliebt.

Osterbrauch - Reisen zu OsternWer also keine Lust auf das heimische Eiersuchen hat, der verreist und lernt in der Fremde andere Osterbräuche kennen. Und dazu muss man nicht mal ins Ausland reisen, auch in den verschiedenen Regionen Deutschlands sind unterschiedliche traditionelle Osterrituale bekannt. Rund um das Osterfest sind viele der vormals heidnischen Festbräuche mit christlichen Ritualen vermischt und bis heute erhalten geblieben, denn bereits zu heidnischen Zeiten, als noch nichts über die Auferstehung Jesu Christi bekannt war, feierten die Germanen im Frühjahr ein Fest zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Eostrae.

Ostern ist im christlichen Kalender der wichtigste Feiertag, noch vor Weihnachten. Das symbolisiert zwar die Geburt Jesu Christi, aber Ostern steht für die Wiederauferstehung, die Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Gleichzeitig ist Ostern das Ende der mit Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit. Die Ursprünge für das christliche Osterfest liegen im jüdischen Pessach- oder Passah-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert. Symbole wie angesäuertes Brot oder das Osterlamm haben ihren Ursprung ebenfalls im Passah-Fest und sind Bestandteil des christlichen Feiertags geworden.

Da das jüdische Passah-Fest sieben bzw. acht Tage lange gefeiert wurde, aber zwischen Kreuzigung und Wiederauferstehung nur drei Tage vergingen, konnten Bischöfe und Äbte selbst festlegen, ob am Freitag, Samstag oder Sonntag die Auferstehung gefeiert wurde. So gab es bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts keine kirchenweit einheitliche Regelung. Erst auf dem Konzil von Nicäa wurde im Jahre 325 festgelegt, wie sich das Datum berechnet.

Danach ist der Ostersonntag der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche am 21. März. Daraus leitet sich dann alles weitere ab – wann die Karwoche stattfindet und wann die Fastenzeit beginnt, nämlich 40 Tage vor Ostersonntag. In der orthodoxen Kirche, die noch den julianischen Kalender benutzt, bezieht sich alles auf den 3. April als Stichtag.

Osterwasser, Osterfeuer, Eierpecken – traditionelle Osterrituale

Eine Reise in den Osterferien in beliebte Urlaubsregionen in Deutschland ist also zugleich eine Reise zu den traditionellen Osterbräuchen. In verschiedenen Regionen spielt Wasser dabei eine große Rolle – ihm wurde als Quell des Lebens bereits in vorchristlicher Zeit eine besondere Bedeutung zugeschrieben. In der Fränkischen Schweiz zum Beispiel wird noch heute der Brunnen im Dorf zu Ehren des Lebenselixiers Wasser mit Osterschmuck verziert.

Ein Osterbrauch, bei dem es auch um Wasser geht, ist aus dem Spreewald bekannt. Am Ostermorgen schöpfen junge Mädchen hier schweigend aus einem fließenden Gewässer Wasser, schweigend wird es auch in einem Tonkrug nach Hause getragen. Ohne das ein tropfen davon verschüttet wird, bleibt das Wasser bis Sonnenaufgang im Haus. Nach dem Volksglauben verwandelt sich das Wasser bei einem Bruch des Schweigegebots in Plapperwasser und verliert dabei seine glücksbringende Wirkung.

OsterfeuerWeithin sichtbare, hell lodernde Osterfeuer sind aus vielen Regionen bekannt. Ein sehenswertes Schauspiel gibt es in Hamburg und Umgebung. Hier werden die in der Osternacht entfachten Feuer von einem Priester gesegnet. Die Gemeinde versammelt sich um das Osterfeuer und der Priester entzündet am Feuer die Osterkerze, die Christus als Licht in der Welt symbolisiert und anschließend in die dunkle Kirche getragen wird.

Auf der Ostseeinsel Rügen leuchten am Strand von Binz am Ostersamstag 16 Osterfeuer auf 2,5 Kilometern Länge. Besucher und Urlauber werden von Binzer Gastronomen an den einzelnen Feuern bewirtet, ab 17 Uhr kann man sich Osterstriezel, Spanferkel und Cocktails schmecken lassen.

In einigen norddeutschen Regionen aber auch in den Alpen gibt es den Brauch, große Räder aus Reisig zu fertigen und diese am Karsamstag in Brand zu stecken und dann mit langen Stangen von den Bergen ins Tal zu rollen.

In vielen katholischen Gemeinden bleiben die Kirchenglocken zwischen Karfreitag und Ostersonntag stumm, um damit an das Leid Christi zu erinnern. Um die Gläubigen aber dennoch an das Gebet und den Beginn der Gottesdienste zu erinnern, ziehen Ministranten nach alter Sitte frühmorgens am Karfreitag mit ohrenbetäubendem Lärm, den sie hölzernen Ratschen und Klappern entlocken, durch die Straßen.

OstereierAuch die bunten Ostereier verlocken zum Spielen – beispielsweise werden zwei Eier mit den Spitzen gegeneinander geschlagen. Wessen Ei als Letztes dabei ganz geblieben ist, der hat gewonnen. Bekannt ist diese Sitte besonders aus dem süddeutschen Raum und hat dort je nach Region und Mundart verschiedene Bezeichnungen: Eierpecken, Eiercatchen, Eiditschen, Spitzarschen oder Oarhiartn.

Mit Ostereiern kann man aber noch mehr machen, als sie aneinander kaputtzuschlagen. Sie lassen sich auch gut rollen oder schieben. Als Eierschieben ist ein über 400 Jahre alter Brauch in Bautzen bekannt. Von einem Hang oberhalb der Spree, dem Protschenberg, werden die Ostereier hinabgerollt, wobei es darum geht, sein Ei am weitesten kullern zu lassen.

In Süddeutschland baut man sich im Garten aus zwei Besenstielen oder etwas Ähnlichem eine Rampe, um die Eier hinab rollen zu lassen. Bleibt das Ei dann im Gras liegen, wird eine Münze daraufgelegt. Wer mit seinem Ei ein anderes trifft, darf die fremde Münze behalten, wer am Ende die meisten Geldstücke hat ist Sieger.

Und dann ist da noch die Frage, woher denn die bunten Ostereier kommen – wer bringt sie? Als spontane Antwort kommt hier oft: Na der Osterhase – wer denn sonst! Der Eier versteckende Osterhase ist zumindest um das Jahr 1678 erstmals schriftlich erwähnt. Dass er aber nicht allerortens dafür Osterferienverantwortlich ist, das die bunten Eier zu den Kindern kommen, kann man bei eine Reise in die Rhön erfahren. Da im Frühling die Störche aus dem Süden zurückkehren und mit dem Nestbau beginnen, war es für die Menschen hier klar, dass der Storch die Osternester füllt. Am Gründonnerstag werden deshalb in Wiesen und Gärten die Osternester von den Kindern gesucht, in denen neben bunt gefärbten Eiern auch frisch gebackene Osterstörche zu finden sind.

In anderen Regionen in Deutschland wird dem Osterhasen die Arbeit auch vom Hahn, vom Kuckuck, vom Kranich, vom Fuchs oder vom Esel abgenommen, die sich dann um das Eierverstecken kümmern. Zum Färben der Ostereier kann man auch auf verschiedene natürliche Mittel zurückgreifen wie Rote Beete, Schwarzer Tee, Zwiebelschalen, Curcuma, getrocknete Kornblumenblüten, Rotkohl oder schwarze Johannisbeeren.

 

 

 

 

 

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