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Weihnachtstraditionen und Weihnachtsbräuche weltweit – Nissen, Glögg und Kohlebrocken



Den Urlaub in anderen Ländern, fern und exotisch oder eher nah und etwas vertrauter, zu verbringen, das steht bei den Reisewünschen ganz weit oben. Und bis auf wenige Ausnahmen ist es ja auch möglich, die ganze Welt zu bereisen. Die entlegendsten Gebiete und Regionen sind oder werden immer weiter für den Tourismus erschlossen.

Wer eine Pauschalreise bucht und so für den Urlaub sein Hotel hat, der ist meist in einem Touristenzentrum untergebracht und muss schon einiges selbst unternehmen, um etwas Ursprüngliches von Land und Leuten zu erleben. Unternimmt man eine Rundreise oder gestaltet seinen Urlaub komplett individuell, ist es meist einfacher, das wirkliche Leben in seinem Urlaubsland kennenzulernen.

Andere Länder, andere Sitten – zum wirklichen Leben zählen auch Bräuche und Traditionen, die im Laufe vieler Jahre oder Jahrhunderte entstanden sind. Und da gibt es gerade bei den Bräuchen zur Weihnachtszeit von Land zu Land erhebliche Unterschiede, obwohl der Ursprung bei allen gleich ist. Wahrscheinlich wissen die Wenigsten, wie in ihrem Lieblingsurlaubsland Weihnachten gefeiert wird. Was auch nicht unbedingt verwunderlich ist, da man ja meist zu anderen Jahreszeiten den Urlaub dort verbringt.

Weihnachtsbräuche weltweit„Joyeux Noel“ in Frankreich

Der Heiligabend in Frankreich geht mit einem großen Festmahl einher – zum Réveillon gehört traditionsgemäß die Weihnachtstorte bûche de Noël. In der Nacht kommt Pere Noel durch den Schornstein. Er steckt seine Gaben in die unter dem Weihnachtsbaum bereitgestellten Schuhe. Die Geschenke transportiert er nicht in einem Sack, er hat sie in einer „hotte“, einem Korb auf dem Rücken.

 

„Kala Christougenna“ in Griechenland

Auch in Griechenland feiert man die Heilige Nacht. Auf Weihnachtsgeschenke muss man dann allerdings noch eine Weile warten, diese gibt es erst im Namen des Heiligen Vissilius am 1. Januar. Dazu wird ein Hefekuchen “Vassilopita“ gegessen. In diesen ist eine Münze eingebacken und wer diese auf seinem Teller findet, hat das ganze nächste Jahr Glück.

„Buon Natale“ in Italien

Weihnachtstraditionen weltweitStatt einem Weihnachtsbaum steht in Italien eine Krippe mit dem Il Bambinello Gesu in der guten Stube. Der Weihnachtsmorgen am 25. Dezember wird von allen Kindern sehnsüchtig erwartet, denn dann finden sie ihre Geschenke vor der Tür. Aber auch immer öfter werden die Weihnachtsgeschenke inzwischen von Babbo Natale gebracht.

„Bon Nadal“ in Katalonien / Spanien

Im Nordosten der iberischen Halbinsel zwischen Mittelmeer und Pyrenäen rund um Barcelona bringen die Heiligen Drei Könige am 6. Januar die Weihnachtsgeschenke – so wie es in großen Teilen Spaniens üblich ist. Tradition in Katalonien hat der Tió de Nadal, der Weihnachtsklotz. Dabei wird an Heiligabend ein Holzklotz, eigentlich ein mit Geschenken gefüllter Korb, mit einem Tuch verdeckt und anschließend mit Stöcken darauf geschlagen, damit der die geschenke hergibt. Hat man in Katalonien eine Krippe, dann liegt Caganers darin – das ist ein kleiner aus Holz geschnitzter Hosenscheißer mit roter Zipfelmütze und heruntergelassenen Hosen.

„Zorionak eta Urte Berri On!“ im Baskenland / Spanien

Die Kinder im Baskenland erhalten ihre Weihnachtsgeschenke am Abend des 24. Dezember. Sie werden vom Olentzero gebracht, der der Legende nach ein Köhler aus den Bergen ist und der nur zur Weihnachtszeit seinen Meiler verläßt. Gute Kinder erhalten von ihm schöne Geschenke, böse Kinder bekommen nicht die Rute sondern ein Stück Kohle.

„Glaedeligi Jul“ in Dänemark

In Dänemark sind kleine wichtel mit roten Zipfelmützen unterwegs und bringen die Geschenke in der Heiligen Nacht. Diese Jul-Nissen unterstützen und helfen dem Julemand. Damit die Nissen auch im nächsten Jahr wieder den Weg ins Haus finden, stellt man ihnen eine große Schüssel Grießbrei vor die Tür oder auf den Dachboden. In Dänemark gehört eine Weihnachtsgrütze zum Weihnachtsessen. In der Grütze ist eine Mandel versteckt, die dem, der sie findet, für das nächste Jahr Glück verheißt.

„God Jul“ in Schweden

Zur Weihnachtszeit in Schweden gehört seit uralten Zeiten der Julbock – der Weihnachtsbock, der bis ins 19. Jahrhundert hinein die Weihnachtsgeschenke brachte. Der Ziegenbock ist ein Symbol für die von den Göttern gegebene Fruchtbarkeit. Heute ist für die Geschenke Jultomte, der Weihnachtsmann, zuständig. Weihnachtstraditionen in anderen LändernDer Julbock ist aber bis heute am Heiligen Abend in schwedischen Weihnachtsstuben zu finden – allerdings aus Stroh geflochten. Und noch etwas darf nicht fehlen: Weihnachten in Schweden ist ohne Glögg nicht vorstellbar – ein leckerer Glühwein mit Mandeln und Beeren.

„Gledhilig jól“ in Island

In Island geht es um die Weihnachtszeit wild zu. Die Jólasveinar treiben ihr Unwesen und allerlei Schabernack mit den Menschen. Die Jólasveinar sind dreizehn wilde Kerle von den Bergen. Jeder von ihnen hat an einem Tag vom 12. Dezember bis Heiligabend seinen großen Auftritt. Danach verschwinden sie wieder einer nach dem anderen bis zum Dreikönigstag. Die Wilden Kerle bringen auch Jólaköttur mit – die Weihnachtskatze. Sie frisst die faulen Leute, die nicht die gesamte Wolle vom Herbst gesponnen haben.

„Merry Christmas“ in England

Auf alte keltische Traditionen zurückgehend, ist ein Mistelzweig noch heute in England ein Glückssymbol. Wer unter einem aufgehängten Mistelzweig steht, darf ungefragt von jedermann geküsst werden. Zu Heiligabend gibt es Truthahn und Plumpudding. Nach dem Essen werden riesige, selbstgestrickte Strümpfe, die Christmas-Stockings, aufgehängt. In der Nacht ist dann Father Christmas unterwegs. Er zieht mit einem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, von Dach zu Dach, kommt durch den Kamin ins Haus und verteilt die Weihnachtsgeschenke in die Strümpfe. Jungen, die ihre Strümpfe nicht selbst gestrickt haben, finden darin am nächsten Morgen nur eine Rute.

„Happy X-Mas“ in den USA

In der Heiligen Nacht kommt Santa Claus nach Amerika. Er kommt mit dem Schlitten und diesen ziehen seine Rentiere Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Donder, Blitzen, Cupid, Comet und Rudolph. Ins Haus kommt er durch den Kamin und befüllt dort die „Christmas-Stockings“. Diese langen Strümpfe hat die Familie am Vortag am Kamin aufgehängt. Das X in X-Mas steht übrigens für den ersten Buchstaben im griechischen Wort für Christus.

„Merry Christmas“ in Australien

Statt weiß ist es zu Weihnachten in Australien eher heiß – den Heiligen Abend feiern die Australier im Hochsommer bei 35 Grad plus. Es gibt Putenbraten und Plumpudding. In der Nacht kommt Santa Claus durch den Schornstein und verteilt seine Geschenke unter dem Plastik-Weihnachtsbaum. Am ersten Weihnachtsfeiertag trifft man sich zum Picknick am Strand oder am Pool.

„Pozdrevlyayu s prazdnikom Rozhdestva i s Novim Godom“ in Russland

Die Kinder in Russland müssen sich bis zum 31. Dezember gedulden, denn erst dann gibt es für sie die Weihnachtsgeschenke. Das Weihnachtsfest selbst wird noch später gefeiert, erst am 7. Januar. An diesem Tag ist in Russland vor allem das heilige Mahl für die Menschen wichtig – es besteht aus zwölf unterschiedlichen Gerichten.

 

 

 

Bildquelle: stefans_box – flickr.com | SpirosK photography – flickr.com | jonas_k – flickr.com

 

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