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Und, Mensch, du sitzest stets daheim,
sehnst dich nicht nach der Fern´?
Sei frisch und wandle durch den Hain
und siehe die Fremde gern.
Ludwig Tieck,
Wohlauf! Es ruft der Sonnenschein

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Querfurt – Perle an der Straße der Romanik



Weithin sichtbar und aus allen Himmelsrichtungen als erstes zu erkennen, dominiert die Burg das Stadtbild und kündet von der Lage der Stadt. Hier im Zentrum des westlichen Saalekreises in Sachsen-Anhalt, der durch eine sanfte hügelige Landschaft, die nach Osten hin zu einer Hochfläche, der Querfurter Platte, übergeht, liegt die über 1100 Jahre alte Stadt Querfurt an der Querne. Die Region ist aufgrund der fruchtbaren Schwarzerdeböden seit Jahrhunderten durch die Landwirtschaft geprägt.

Wappen von QuerfurtQuerfurt ist eine Stadt mit langer Geschichte, was ihr einen Platz an der Straße der Romanik beschert hat. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Hersfelder Zehntverzeichnis, das zwischen 881 und 899 entstanden ist. Eine Urkunde aus dem Jahre 1198 erwähnt die innere Stadtmauer, damit muß Querfurt damals bereits über das Stadtrecht verfügt haben. Ab 1357 wurde eine zweite, die äußere Stadtmauer gebaut. Querfurt wurde 1663 Residenz des Fürstentums Sachsen-Querfurt und war von 1816 bis 1994 Sitz des Landkreises Querfurt. Querfurter Burg

Bei einem Besuch in Querfurt findet man immer wieder die historischen Spuren, wie etwa die zu gut zwei Dritteln erhaltene Stadtmauer oder den barocken Stadtkern mit dem historischen Rathaus. Viele Anstrengungen wurden und werden unternommen, um die denkmalgeschützte Bausubstanz zu erhalten und in das moderne Stadtbild zu integrieren. In der liebevoll sanierten Altstadt von Querfurt im Stile des Barock laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Wer die Stadt näher kennenlernen möchte, kann an einem geführten Rundgang teilnehmen, bei dem auch ein Besuch der Stadtkirche und des Friedhofs mit Grabdenkmälern aus verschiedenen Epochen zu empfehlen ist.

Und natürlich ist ein Besuch der Burg ein Muß.
Burg Querfurt – Siebenmal so groß wie die Wartburg   → weiterlesen

 Querfurts Umland voller Natur und Geschichte

Umgeben ist die Stadt von einem reizvollen Naturraum, was Querfurt vor allem in den Sommermonaten zu einem interessanten Reiseziel macht. Gleich nebenan beginnt der Ziegelrodaer Forst. Er ist die grüne Lunge der Region und nach dem Harz eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Sachsen-Anhalt. Die mehrere Jahrtausende alte Kulturlandschaft im Querfurter Umland läßt sich hervorragend auf eigene Faust zu Fuß oder per Rad erkunden – ein gut ausgebautes Wegenetz lädt zum Wandern und Radfahren ein. Beliebte Ausflugsziele sind dabei der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra am Mittelberg im Ziegelrodaer Forst, das größte Hügelgräberfeld in Mitteldeutschland oder auch im Frühling das Märzenbechertal bei Landgrafroda.

Besuchenswert sind auch die 14 Ortsteile von Querfurt. Von der Geschichtsträchtigkeit der idyllisch gelegenen Ortschaften künden Schlösser und Gutshäuser aus verschiedenen Epochen und Dorfkirchen mit zum Teil 1000-jähriger Geschichte. Gepflegte Parkanlagen laden zum Entspannen ein und nach Wanderung oder Radtour kann man sich in Landgasthöfen mit leckeren Gerichten aus der Region stärken und verwöhnen lassen. Zurück in Querfurt kann man sich dann im kühlen Nass des Stadtbades erfrischen.

Bekannte Querfurter 

Aus frühester Zeit ist der Heilige Brun von Querfurt bekannt,dessen Geburtsjahr mit 973/974 überliefert ist. Er entstammte der Dynastie von Querfurt und gehörte damit zur Verwandschaft der sächsischen Heiliger Brun von QuerfurtKaiserfamilie. In der berühmten Domschule von Magdeburg wurde er Priester und danach von Kaiser Otto III. an seinen Hof berufen. Im Jahre 1004 wurde Brun in Merseburg zum Erzbischof geweiht. Auf seinen Missionsversuchen kam er bis an die Grenzen Russlands und Litauens, wo er 1009 mit allen seinen Begleitern ums Leben kam.

700 Jahre später, aber auch in Querfurt, ist Jacob Christian Schäffer geboren. Er kam im Haus am Kirchplan 7 am 31. Mai 1718 zur Welt und wuchs in ärmlichen Verhältnissen heran. Als Theologe, Naturforscher in Botanik und Zoologie und Erfinder begründete er die wissenschaftliche Pilzkunde in Deutschland und erfand das Holzpapier und 1767 die Waschmaschine mit Rührflügeln.

Der Dramatiker, Erzähler und Übersetzer Johannes Schlaf gilt als bedeutender Vertreter des deutschen Naturalismus und stammt ebenfalls aus Querfurt. Er wurde am 21. Juni 1862 hier geboren und starb am 2. Februar 1941 in seiner Geburtsstadt. Er übersetzte beispielsweise Werke von Walt Whitman und Émile Zola und trug somit wesentlich zur Verbreitung ihrer Werke im deutschsprachigen Raum bei.

Querfurt - StadtzentrumGeboren in Querfurt ist auch der Bauhausmeister Georg Muche. Der Maler, Grafiker und Hochschullehrer lebte vom 8. Mai 1895 bis zum 26. März 1987. Mit 17 Jahren verließ Muche ohne Abitur die Schule in Querfurt, um in München und später in Berlin Malerei zu studieren.

Eine ganze Ausstellung ist dem Ehrenbürger von Querfurt Hans Schomburgk im Burgmuseum gewidmet, der als Kind oft bei seinem Onkel in Querfurt war. Er gilt als bedeutender Afrikaforscher und Pionier des deutschen Tierfilms in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schomburgk ging mit 17 Jahren ins südliche Afrika, trat zuerst in die Polizei in Südafrika ein und war dann als Großwildjäger unterwegs. Das gab er jedoch nach einigen Jahren auf und widmete sich mit verschiedenen Kameramännern zusammen der Dokumentation von Tieren und Menschen auf dem schwarzen Kontinent, den er während der Jagd und verschiedener Expeditionen mehrmals durchquerte. Er entdeckte dabei den Schikande-Fluss und den Sengwe-See in Angola und konnte 1907 die Tsetsefliege als Überträger der Schlafkrankheit identifizieren. Ehrenbürger in Querfurt wurde Hans Schomburgk 1959, danach überschrieb er einen beachtlichen Teil seiner ethnografischen Afrikasammlung der Stadt.

 

Veranstaltungen in Querfurt:

„Herbstklänge“ auf der Burg, Querfurter Bauernmarkt, Querfurter Burgwinzerfest   → weiterlesen

 

 

 

 

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