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Reisen nach Brasilien – Samba, Caipirinha, Copacabana und Fußball-WM



Als ein Land der schönen und faszinierenden Gegensätze präsentiert sich Brasilien seinen Besuchern: Tropische Traumstrände, Kolonialstädte und lebendige Weltmetropolen, Regenwald, weite Ebenen, atemberaubende Wasserfälle und eine artenreiche Tierwelt.


Die Vielfalt der Natur hat eine entsprechende Vielfalt der Menschen, ihrer Lebenslust und Kultur hervorgebracht. Mit 8,5 Millionen Quadratkilometern ist Brasilien das flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößte Land der Erde und damit auch das bevölkerungsreichste Land in Südamerika. Die fast 200 Reisen nach Brasilien - Rio de JaneiroMillionen Menschen in Brasilien leben teilweise in hochindustriellen Zentren und Millionenstädten und zum anderen unter steinzeitlichen Bedingungen, was die indigene Bevölkerung betrifft.

Deren Zahl sank bis heute auf etwa 500 000, während es um das Jahr 1500 ursprünglich zwischen fünf und sechs Millionen Indios gab. Insgesamt gibt es im Land 225 verschiedene indigene Völker, die über 180 Sprachen sprechen. Das größte Indio-Volk Brasiliens sind die Guarani, von denen etwa 50 000 noch in Brasilien leben und weitere Angehörige heute in Bolivien, Argentinien und Paraguay heimisch sind.

Auch dem Baum, der dem Land seinen Namen gab, erging es ähnlich. Der Pau Brasil, dessen Holz rot leuchtet, wenn es geschnitten wird, war zur Zeit der Kolonialisierung an der Küste weit verbreitet. Heute ist er vom Aussterben bedroht, steht unter Naturschutz und ist seit 1978 der Nationalbaum Brasiliens.

Traumhaftes Urlaubsland zwischen Amazonas, Karneval und Zuckerhut

Seit 1960 ist Brasilia die Hauptstadt des Landes. Die Amtssprache ist Portugiesisch, wobei sich die brasilianische Variante der Sprache von der europäischen durch Abwandlungen in der Aussprache, in der Orthographie und auch in der Grammatik unterscheidet. Eines der bekanntesten Wahrzeichen Brasiliens ist neben dem Zuckerhut in Rio de Janeiro die Christus-Statue „Cristo Redentor“ auf dem Berg Corcovado, die mehr als 30 Meter hoch und 1 145 Tonnen schwer ist.

Iguacu-Wasserfälle - AmazonasUntrennbar mit Brasilien verbunden ist der Amazonas – der mächtigste Strom der Erde ist Mythos und Abenteuer. Von seiner Quelle in den Anden Perus erstreckt er sich bis in die Sumpfwälder an der Atlantikküste Brasiliens über eine unglaubliche Länge von 7 000 Kilometern und führt dabei so viel Wasser mit sich wie kein anderer Fluss der Erde. Das Amazonasbecken ist eine Wasserlandschaft, wie sie nicht vielfältiger sein könnte – ein sagenumwobenes Gebiet, das mit unerforschten Landstrichen und unentdeckten Tier- und Pflanzenarten die Heimat der Tiefland-Indianer bildet. Die gaben dem Amazona vermutlich auch seinen Namen. Sie bezeichneten mit dem Wort Amassona, was Schiffszerstörer bedeutet, die im Unterlauf des Flusses auftretenden Gezeitenwellen.

Brasilien - Karneval in Rio de JaneiroIm Mündungsbereich des Amazonas im Norden das Landes liegt Ilha de Marajó – eine Insel so groß wie die Schweiz mit 250 000 Einwohnern. Sie wird mitunter als die größte Flussinsel der Welt angesehen, was nicht ganz korrekt ist, wenn man betrachtet, dass die östlichen Teile der Insel das Meer berühren und dass die Insel zwischen den Mündungsgebieten zweier Flüsse, des Amazonas und des Tocantins, liegt.

Unbedingt zu Brasilien gehört natürlich auch der Karneval – wohl jeder kennt die schillernden Bilder, wenn der größte und farbenprächtigste Karneval der Welt in Rio de Janeiro über die Bühne geht. Höhepunkt ist der Umzug der Sambaschulen mit vielen fantasievollen Federkostümen. Diese sind in vier Ligen aufgeteilt. Die Sambaschule mit der besten Punktzahl aus der Ersten Liga steigt jedes Jahr in die Grupo Especial auf. Am Karnevalssonntag und -montag haben die ihre große Zeit – dann treten jeweils sechs Sambaschulen auf. Jede hat dabei genau 120 Minuten zeit für ihre Parade und tanzt dabei mit 3 000 bis 5 000 Teilnehmern. Die Gewinner erhalten Geld, obwohl Ruhm und Ehre hierbei das Wichtigste für die Teilnehmer sind.

WM 2014 – Fußballparty in Brasilien

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen der Elf aus dem Gastgeberland Brasilien und Kroatien in São Paulo beginnt heute am 12. Juni die Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Damit geht das Land als eine aufgewühlte Nation in die WM. Im Vorfeld kam es immer wieder zu Massenprotesten und das gerade hier im fußballverrückten Brasilien - Fußball-WM 2014Land des Rekordweltmeisters. Man sagt, für viele Brasilianer ist diese Sportart ähnlich wichtig wie essen, trinken und schlafen. Vielen Gastgebern dürfte während der WM nicht zum Feiern zu Mute sein – die einfachen Fans aus den Favelas werden wohl kein Stadion von innen sehen. Für viele von ihnen wirkt das teure Spektakel wie ein Ereignis aus einer anderen Welt und sie haben das Gefühl, nun auch noch vom Fußball ausgeschlossen zu werden. Dabei hatten sich die Menschen nach der umjubelten Vergabe im Jahr 2007 eine WM für alle gewünscht.

Allen Protesten zum Trotz: Im allgemeinen hofft man, dass mit dem Start der WM die Nation mit großem Stolz nach 1950 zum zweiten Mal Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft ist. Der Fußball hat sich zu Brasiliens Nationalsport entwickelt und mit fünf Weltmeistertiteln ist Brasilien die erfolgreichste Fußballnation der Welt. Die Brasilianer identifizieren sich mit ihrer Nationalmannschaft – sie leben den Fußball wie kaum anderswo auf der Welt. Technisch hochversierte Fußballer, die an einen der vielen Strände oder in den Straßen der Millionenstädte begonnen haben, stellen heute ihr Können in Europas Top-Ligen unter Beweis. Weltweit spielen etwa 5 000 brasilianische Fußballprofis in anderen Ligen.

Allerdings hatte es der Fußball in Brasilien in seiner Anfangszeit relativ schwer. Die Sportart kam zu Beginn des 20.Jahrhunderts nach Südamerika und erfreute sich vor allem in den 20er Jahren wachsender Beliebtheit – zu einer zeit, als dort hochgradiger Rassismus herrschte. Das führte zu solchen, heute schwer vorstellbaren Regeln, dass in jeder brasilianischen Fußballmannschaft maximal ein Spieler mit dunkler Hautfarbe spielen durfte, der Rest musste weiß sein.

Erst viel später setzte hier ein Umdenken ein und dies begann bei der WM in Schweden 1958, als Brasilien vor dem letzten Vorrundenspiel gegen die punktgleiche Sowjetunion ein vorzeitiges Aus drohte. Der damalige Trainer Vicente Feola setzte sich über diese Regelung hinweg und wechselte den erst 17-jährigen Pelé ein und damit stand mehr als ein dunkelhäutiger Spieler auf dem Rasen. Dieser bereitete die beiden Treffer zum 2:0-Sieg vor und hatte auch vom Viertelfinale bis zum Endspiel maßgeblichen Anteil am Weltmeistertitel, den er danach noch zweimal mit erringen konnte. Eigentlich hieß dieser berühmte Fußballheld aus Brasilien Edson Arantes do Nascimento – wie er zum Namen Pelé kam und was dieser bedeutet, ist bis heute nicht ganz klar. Im Laufe seiner Karriere schoss er 1281 Tore in 1363 Spielen.

Viele sind sich sicher: Ein Team aus Südamerika wird in Brasilien den WM-Titel holen. So war es zumindest bisher bei jedem der sechs WM-Turniere auf dem amerikanischen Kontinent. Auf die Favoriten angesprochen, nennen viele Experten Brasilien und Argentinien, aber auch Uruguay ist im Gespräch. Die Mannschaft aus Uruguay war es schließlich, die 1950 die bisher einzige Weltmeisterschaft in Brasilien gewonnen hat. Wer weiß – die Entscheidung fällt beim Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro. Aber bis dahin bleibt noch genügend Zeit, in der die Welt sich auf ein großes Sportereignis und eine gigantische Fußball-Party freut und dies hoffentlich auch zu sehen bekommt.

 

Bildquelle: stimission.com / flickr.com

 

 

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erstellt am: 12.06.2014 von:
Kategorien: Reiseziele
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